Was ist Craniosacrale Therapie?
                           


Die Craniosacrale Therapie ist eine sanfte und zugleich tiefgehende Therapieform, die vor etwa 100 Jahren in den USA aus der Osteopathie entstanden ist. Grundlage dieser alternativmedizinischen manuellen Behandlungsform ist der craniosacrale Rhythmus, der sich im subtilen und feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) zeigt.

Dieser für unser Nervensystem nährende und schützende Liquor fließt und pulsiert zwischen Schädel (Cranium) und Kreuzbein (Sacrum) – daher der Name Craniosacrale Therapie. Der craniosacrale Rhythmus wurde vom Osteopathie-Pionier und Begründer der Craniosacralen Therapie Dr. W. G. Sutherland (1873-1954) auch als "Atem des Lebens" bezeichnet. Er ist direkt mit der Gewebeatmung des zentralen Nervensystems verbunden und breitet sich über Muskeln, Knochen, Bindegewebe und den angrenzenden Strukturen im ganzen Körper aus, wo er die Gesundheit und die Selbstheilungskräfte organisiert.



Was kann die Craniosacrale Therapie bewirken?
                           


Der entsprechend geschulte Therapeut kann das feine craniosacrale Pulsieren, welches man mit einer anschwellenden und abebbenden Welle vergleichen kann, nun am Körper des Patienten ertasten. Er kann den individuellen Rhythmus des Patienten erkennen und ggf. harmonisieren. So können Blockaden, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die z.B. durch Verspannungen, chronischen Stress, Unfälle, Operationen oder Ähnliches entstanden sind, behoben werden. Unsere Lebenskraft und unsere Selbstheilungskräfte, unser Immunsystem und unsere Gesundheit insgesamt erfahren eine tiefgreifende Stärkung.
Als ganzheitliche Therapieform wirkt die Craniosacrale Therapie auf der körperlichen, aber auch der psychischen Ebene. Traumata und andere emotional belastende Erfahrungen speichert unser Körper im sogenannten Zellgedächtnis. Durch das Lösen von Blockaden im craniosacralen System können somit auch emotionale Heilungsprozesse in Gang kommen. Dem gibt der Therapeut während der Behandlung Raum, indem er den Patienten einfühlsam auch mit Worten begleitet.
 

Wie läuft eine Craniosacrale Behandlung ab?
                           


Unsere gemeinsame Sitzung startet zunächst mit einem kurzen Gespräch, in dem Sie mir erzählen, was Sie zu mir führt und was Sie sich von der kommenden Behandlungssitzung wünschen. Sollten Sie zum ersten Mal zu mir kommen, werden wir eine kurze Anamnese durchführen, d.h. ich frage Sie ein paar Dinge zu Ihrer gesundheitlichen Situation.
Für die eigentliche Behandlung legen Sie sich, in möglichst bequemer Kleidung, auf meine Liege. Mit eingestimmter und sanfter Berührung beginne ich die Behandlung, oft an den Füßen, am Kreuzbein oder am Rücken. Meine Hände machen sich zunächst mit Ihrem craniosacralen Rhythmus und der Ihnen innewohnenden Gesundheit vertraut und erspüren Schritt für Schritt, wo die nächste Berührung sinnvoll ist. Eine craniosacrale Behandlung folgt somit keinem starren Schema, sondern Ihrem ganz persönlichen inneren Behandlungsplan. Von Zeit zu Zeit wechsle ich den Ort des Kontaktes, oft zum Kopf oder ans Kreuzbein.
Von außen betrachtet, ist während einer Craniosacral-Behandlung oft wenig zu sehen. Es kann sein, dass ich in Stille manchmal minutenlang mit meinen Händen an einer Körperstelle bleibe. Die craniosacrale Körperarbeit steht somit dem Prinzip "Viel hilft viel" entgegen. Vielmehr ist ihr zentraler Ansatz die Selbstregulation durch den Patienten. Als Therapeutin nehme ich die Rolle eines Impulsgebers und Begleiters ein und gebe Ihrem craniosacralen System Einladungen sich selbst zu reorganisieren. Dieser Ansatz ist im Vergleich zu einer von außen eingeleiteten rein mechanischen Korrektur deutlich tiefgehender, damit effektiver und nachhaltiger in den Veränderungen, die geschehen dürfen.



Wie kann Craniosacrale Therapie auf der emotionalen Ebene wirken?
                           


Manchmal werden während einer Sitzung auch emotionale Themen, wie z.B. Ängste, Trauer, Wut und nicht verarbeitete traumatische Erlebnisse auftauchen. Da wir mit unserer Arbeit direkt auf das Nervensystem einwirken, sprechen wir auch das sogenannte Zellgedächtnis des Körpers an. Dort sind all unsere Emotionen und Gefühlsreaktionen auf bestimmte belastende Lebensereignisse gespeichert. Durch die Arbeit an diesem Speicher vermag die Craniosacrale Therapie unsere kleineren und größeren Traumata zu integrieren, d.h. belastende Themen und Ereignisse können endlich verarbeitet werden und bereiten uns nicht länger emotionale Schwierigkeiten. Dieser Prozess geschieht manchmal in Stille, oft ist aber auch eine verbale Begleitung dieser inneren Abläufe sinnvoll. Hierbei kann ich Sie effektiv durch jeweils passende therapeutische Methoden unterstützen.
 

Wie fühlt sich eine Craniosacrale Behandlung an?
                           


Oft führt eine Craniosacral-Behandlung bereits nach wenigen Minuten zu tiefer Entspannung, der Körper fühlt sich angenehm schwer oder auch leicht an. Manchmal kommt es zu einer Art Heilschlaf oder auch Traumzustand, in dem sich innere Bilder zeigen, denn wir kommen durch unsere Arbeit in heilsamen Kontakt mit unserem Unterbewusstsein.
Wenn während einer Sitzung im Körper bzw. im Zellgedächtnis gespeicherte Muster auftauchen, können sich vorübergehende Körperempfindungen wie Kälte, Hitze, Enge, oder seltener auch leichter Schmerz einstellen. Dies ist jedoch ein gutes Zeichen, denn Körper, Geist und Seele sind bereits mit dem Lösen der einschränkenden Muster beschäftigt und nach wenigen Sekunden oder Minuten zeigt sich dies z.B. durch ein befreites Zucken, angenehmes Kribbeln oder Fließen, als tiefer Atemzug, wohltuende Weite oder Ausdehnung.